Montage eines Teilesatzes - Schritt für Schritt Auf dieser Seite soll am Beispiel eines Gothawagens beschrieben werden, wie der Zusammenbau eines Teilesatzes, wie es ihn hier(klick!) zu erwerben gibt vonstatten geht. Der Gothawagen stellt dabei an seinen Erbauer einen mittleren Anspruch. Ein Solcher Teilesatz bietet dem Anwender vor allem den Vorteil dass er nicht mehr aufwändig recherchieren muss, Maße nehmen, Pläne erstellen, Teile planen und diese mühsam aus Rohmaterial aussägen. Die Teile kommen schon passgenau und fertig aus der Maschine und ersparen unter Umständen viele Nerven und „Lehrgeld“. Für Neueinsteiger empfiehlt es sich auf jeden Fall, sich erst einmal mit den Grundprinzipien auseinanderzusetzen und ein einfacheres Vorbild (z.B. Holzaufbauwagen oder KSW) für sein Modell zu nehmen. Mit seiner rundlichen Front aus Messing stellt der Gothawagen hier schon einen weiteren Schritt dar. Fahrzeuge wie der DÜWAG-Gelenkwagen werden geübten Bastlern empfohlen.
Jedem Teilesatz liegt eine Teileübersicht bei, die jedes Teil über eine Nummer einer bestimmten Baugruppe zuordnet. Außerdem verfügt jeder Bausatz über eine Bauanleitung, welche den Bau noch einmal Schritt für Schritt beschreibt. Um mit dem Bau zügig voranzukommen, ist dem Modellbauer empfohlen, alle benötigten Materialien einzukaufen. Dabei sollten zeitig Überlegungen angestellt werden, welches Fahrzeug eines Typ es werden soll. Welche Farben (RAL-Töne von Verkehrsbetrieben oder im Internet ermitteln), welche Kupplung, welche Beschriftung …usw…
Zum Bausatz werden zusätzlich benötigt (sofern der Bastler keine Alternativen hat): - Ein Motorblock (USA-Trains von rd-hobby)
- Ein Bügel (von LGB bzw. Sommerfeldt, wo es auf telefonische Nachfrage auch den Stromabnehmer mit einem Scheifstück, den LGB aus dem Sortiment gestrichen, hat zu kaufen gibt)
- Klebstoff (empfohlen UHU Kraft mit Aceton, da Kunststoffteile aus Polystyrol)
- Sekundenkleber für Kleinteile
- Spachtelmasse (Verschiedene Sorten, z.B. von Molto – gibt’s im Bauhaus)
- Etwas Schleifpapier verschiedener Körnungen
- Grundierung (Empfohlen wird die Universalgrundierung zum Aufsprühen von OBI)
- Farben (lassen sich bei Frickwork nach RAL-Tönen bestellen)
- Schrauben und Muttern (3 mm) z.B. aus dem Bauhaus
- Kupplungen kann man selbst bauen oder fertig und funktionsfähig kaufen. Z.B. bei Feld oder Fleischer
Nachdem sich der Modellbauer nach dem Erhalt des Paketes mit den Einzelteilen vertraut gemacht hat, kann der Bau beginnen:
In der bewährten Bauweise, die den meisten Fahrzeugen entspricht, werden die Seitenwände, die vorher zu ihrer Verjüngung angeritzt und geknickt wurden, mit dem Dachrahmen verklebt (mit UHU Kraft). Zuvor wurde noch eine beiliegende L-Leiste 20x20 mm im Bereich des späteren Wagenbodens zu dessen Halt angebracht. Der Dachrahmen ist hier deshalb notwendig, weil der Gothawagen im Gegensatz zu herkömmlichen Zweiachsern über keine "echten" Plattformtrennwände verfügt, die die Seitenteile zusammenhalten.
Mit UHU Holzleim werden die einzelnen Holzschichten aufeinandergeklebt und entsprechend beschwert. Sie können trocknen, während es mit dem Wagenkasten weitergeht (vgl. Abb. 5).
Die Front- und Heckseiten bestehen in ihrer unteren Hälfte auch aus Holz. Dieses wird zu den Seiten hin abschüssig angefeilt. Da das noch nicht genug Rundung ist, wird das Unterteil auf der Rückseite etwas angeritzt.
Das kann man mit dem Bastlermesser machen oder mit der Säge (vgl. Abb. 6). Danach wird das Frontteil geknickt, dass die endgültige Rundung entsteht (vgl. Abb. 7). Natürlich platzt die Außenhaut zu den Frontseiten hin etwas auf, was aber nichts ausmacht, da diese Stellen nach Anbringen am Wagenkasten noch verschliffen und verspachtelt werden. Zur Weiterbearbeiteung kann man etwas Sekundenkleber über die Rissstellen laufen lassen. Das macht sie sehr fest und unnachgiebig. Die unschönen Stellen können nun einfach weggeschliffen werden. Was noch an Furchen bleibt, wird später zugespachtelt.
Wieder zurück zum Wagenkasten: Inzwischen sind beide Seitenwände angebracht und das Einpassen der Plattformen kann beginnen (vgl. Abb. 8).
Während der Trockenzeiten des Klebstoff können die Sitze montiert werden (Vgl. Abb. 9).
Nachdem der Wagenkasten stabil ist, können die Frontseiten angeklebt werden (Vgl. Abb. 11)
Der obere Teil der Front besteht aus Messing. Es muss aber noch etwas nachgearbeitet werden.
Anschließend werden die Messingteile etwas gebogen, wofür sämtliche runden Gegenstände herhalten können, um die richtige Form zu erreichen (Vgl. Abb. 13). Sobald das Bauteil die richtige Form hat, kann es an den Wagenkasten angeklebt werden (Vgl. Abb. 14). Während es Trocknens kann man weitere kleinere Arbeiten durchführen, wie das Montieren der Fahrgestellblenden (Abb.15). Die aufeinander geleimten Dachschichten werden mit einer Feile in Form gebracht (Abb. 17-18). Anschließend arbeitet man sich die verschiedenen Körnungen von Schleifpapier hoch (Abb. 19).
Bevor das Dach jedoch aufgeklebt werden kann, sollte es noch mit Spachtelmasse bearbeitet bzw. ausgebessert werden, damit es später schön glatt ist. Nachdem das Dach weitestgehend fertig ist, kann es auf den Wagenkasten aufgeklebt werden (Abb. 20). Die Liniennummernkästen werden eingebaut und die Ritzen zugespachtelt (Abb. 21-22). Während alles trocknet kann es mit der Innenausstattung weiter gehen. So zum Beispiel mit dem Führerstand (Abb.23). Danach erfolgt der Bau des Rahmens für die Dachaufbauten, der aus 1mm starken Lasercutteilen besteht (Abb. 24-25). Da eine genaue mittige Anbringung des Dachaufbaus auf einem runden Dach mit einem geraden Lineal nicht unbedingt einfach ist, empfehle ich Klebebandstreifen als Abstandshalter, die ein genaues Befestigen auf der Mitte ermöglichten. Aus dünnen Pappstreifen lassen sich die Deckleisten und Regenrinnen einfach zuschneiden. Danach kann das Fahrzeug grundiert und lackiert werden (Abb. 26). Das Abkleben der Fahrzeuge erfolgt mit Klebeband von Tamiya oder Japanpapierklebeband von Tesa. Dieses Klebeband lässt im Vergleich zu Kreppband keine Farbe durch und kann den darunter liegenden Lack nicht beschädigen. Nach dem Abschluss des Lackierens geht es an die Endmontage. Die Verglasung der Front erfolgt mit einer etwas dickeren Folie, die am Übergang von Messing zu Kunststoff anschägt und lediglich an den mittleren Fensterholmen besfetigt ist.
Dadurch wird sie in die vom Messing vorgegebene Form gezwungen.
Nach dem Lackieren kann der Ausbau beginnen. Hierfür kann das Fahrzeug beispielsweise mit einer Beleuchtung und einem Decoder versehen werden.
Anschließend werden die Inneneinrichtung, die Verglasung und der Motorblock eingebaut.
Der USA-Trains-Motorblock muss ggf. etwas umgebaut werden. Viele Bastler verwenden den dreiachsigen Motorblock von USA-Trains, aus dem die Mittelachse ausgebaut wird. Eine weitere Option stellt die Aufteilung eines "kurzen" Motorblocks dar. Die Umbaumöglichkeiten für USA-Trains-Motorblöcke sind hier(klick!) beschrieben.
Natürlich lassen sich die Fahrzeuge auch mit Figuren besetzen. Diese gibt es zum Beispiel von Pola oder Preiser. Eine große Auswahl (auch sitzender) Fahrerfiguren bietet Champex Linden an.
Beschrifungen und Zierlinien oder Wappen lassen sich ganz einfach im Internet finden oder am PC selbst erstellen. Diese Dateien einfach auf einen Stick ziehen und in den nächst gelegenen Copyshop tragen. Dieser kann die Beschriftungsdateien auf weiße oder klarsichtige Selbstklebefolie abziehen.

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