Was ist eine Semmelbahn?
Der Begriff „Semmelbahn“ entstammt eigentlich dem Sprachgebrauch der Nahverkehrsfreunde in der Rhein-Neckar-Region.
Zu der Zeit, als die Bahnfreunde Rhein-Neckar-Pfalz (BRNP, heute Teil der IGN) noch am Ludwigshafener LGB-Festival im Ebertpark teilnahmen, engagierte sich vor allem ein Mitglied, Karl-Bernhard-Semmel, mit der Bereitstellung von Gleisen und Fahrzeugen.
Bald darauf setzte sich in der lokalen Bahn-Szene, auf dem Namen dieses Mitgliedes basierend, der Begriff „Semmelbahn“ für großspurige Modellbahnen durch.
Seit dem LGB-Festival 2004 war ich mit meinen ersten Eigenbauten vertreten, die auf das Interesse des "Semmelbahn-Direktors“ stießen.
Schon ab dem Jahr 2005 baute ich einige Fahrzeuge für die „Semmelbahn“.
Als es nun darum ging, einen griffigen Namen für meine Modellbahn-Internetpräsenz zu finden, lag es für mich nahe, den Namen „Semmelbahn“ zu wählen.
Schon seit meiner frühen Kindheit begeistere ich mich für Schienenverkehr, beginnend mit der Straßenbahnfahrt in den Kindergarten und einer BRIO-Holzeisenbahn. Den Grundstein zum Modellbahnhobby legte ein LGB-Startset, welches ich zu Weihnachten 1994 bekam.
Eigentlich wünschte ich mir, wie viele bahninteressierte Kinder, ursprünglich einen ICE, wie es ihn in H0 von zahlreichen Herstellern gab. Da ich als Kind jedoch bisher mit Playmobil aufgewachsen war, legten meine Eltern mir nahe, mir eine in der Größe passende Lehmann Großbahn "LGB" zu wünschen, die ich dann erstmals bei einem Fest im Mannheimer Luisenpark sah und restlos begeistert war.
Auch wenn meine Eltern es im Laufe der Jahre vielleicht hin und wieder mal bedauerten, mich zur nicht gerade kleinen LGB "gebracht" zu haben, kann ich mir ein Leben ohne Großbahn heute nicht mehr vorstellen ;-)
Mit der Zeit wuchsen dabei auch die Wünsche nach Fahrzeugen (z.B. die Straßenbahnen, mit denen ich in die Schule gefahren bin), die nicht im Handel erhältlich waren.
Selbst wenn sie es gewesen wären, hätten sie das Budget von 10 Euro Taschengeld im Monat gesprengt.
Nach den ersten selbst gebastelten Fahrzeugen aus Papier und Pappe lernte ich im Sommer 2003 Klaus Töppe kennen, der schon seit den 70er Jahren Eigenbaumodelle aus Birkensperrholz herstellte. Diesen Werkstoff übernahm er vom Flugzeugmodellbau, in dem er schon seit den 30er Jahren Erfahrungen gesammelt hat.
Einen Namen hat er sich unter anderem mit Fahrzeugen der OEG und der Gothaer Straßenbahn gemacht. Einige seiner Modelle sind in der Ausstellung der Freizeitgruppe Transportwesen Mannheim (FTM) zu bewundern.
Er brachte mir das Planen und Bauen großspuriger Modellstraßenbahnen Schritt für Schritt bei.
Bereits während meiner „Lehrzeit“ bei Klaus Töppe konnte ich einige meiner Bahnen verkaufen, was die Anschaffung einer CNC-Fräse der Firma Haase in Neuss ermöglichte.
Mit dieser CNC-Fräse konnte ich sowohl die Qualität, als auch den „Output“ steigern, weshalb ich schon während meiner Schulzeit das ein oder andere Modell verkaufen und damit mein eigenes Geld verdienen konnte.
Mit der realistischen Einsicht, dass zwar eine gewisse Nachfrage nach solchen Modellen besteht, man davon aber nicht leben könnte, beschloss ich nach dem Abitur ein Studium anzufangen.
Zum Glück gibt es eine große Auswahl von Studiengängen, welche sich für junge Menschen mit Interesse an Verkehr, vor allem auf der Schiene, anbieten. Für mich waren das Verkehrsbetriebswirtschaft und Personenverkehr an der Hochschule Heilbronn und für den Master Verkehrssystemmanagement an der Hochschule Karlsruhe.
Es gibt aber noch unzählige weitere Studienstandorte für „Menschen mit Verkehrsbedürfnis“, wie etwa Stuttgart, Berlin, Kassel oder Dresden.
Ein Tipp, den ich jeder Person geben kann, die am Anfang des Berufslebens steht: Lerne oder studiere etwas, wofür du dich begeistern kannst. Das macht den Arbeitsalltag erheblich leichter.
Den Modellbau führte ich neben dem Studium sowohl für mich, als auch für andere fort, wofür schon früh der Entschluss fiel, ein Gewerbe „Herstellung und Vertrieb von Modellbahnartikeln“ anzumelden. So bot der Gewerbebetrieb auch einen idealen „Studentenjob“, da sich Arbeitszeiten frei einteilen und so gut an Prüfungszeiten bzw. vorlesungsfreie Zeiten anpassen lassen.
Seit dem Jahr 2011 habe ich über Andreas Besthorn von der IG Spur I den Zugang zu einem Lasergerät.
Durch diese Technik lassen sich vor allem kleine Details wie beispielsweise Türgriffe, Fangkörbe oder Fahrgasttaster besser oder überhaupt erst herstellen.
Auch nach dem Start ins Berufsleben bin ich der Schiene treu geblieben und arbeite nun in Teilzeit im Bahnbereich. Daneben habe ich natürlich immer noch etwas Zeit für den Modellbau, aber auch für das Reisen in fremde Länder und Städte, wo ich natürlich auch immer wieder Verkehrssysteme erkunde und interessante Fahrzeugvorbilder für den Modellbau dokumentiere und vermesse. Bilder von meinen Reisen und den „echten Bahnen“ poste ich in der Regel auch immer in den sozialen Medien Facebook und Instagram.
Der Teilesatz als Option für Selbstbauer
Da inzwischen ein Großteil der Bauteile für ein Modell maschinell gefertigt wird, ist es möglich die Einzelteile als Teilesätze für andere Selbstbauer herzustellen.
Das verbessert die Auslastung der teuren Maschinen und bietet einer Vielzahl von Hobbystraßenbahnern die Möglichkeit günstig und mit überschaubarem Aufwand an ihr Wunschmodell zu kommen.
Allerdings biete ich diese Teilesätze nicht mehr „vom Lager“ an. Vielmehr sammle ich Bestellungen und produziere sie erst dann nach, wenn mindestens zehn Stück eines Typs geordert werden, da der logistische Aufwand sonst nicht mehr stemmbar ist.
Hin und wieder lege ich auch Teilesätze neu auf und sammle hierfür Bestellungen. Dies kündige ich dann in den Sozialen Medien Facebook und Instagram oder in meinem Newsletter an. Um in den Newsletter aufgenommen zu werden, schicken Sie mir einfach bitte eine E-Mail an CEO@semmelbahn.de
Hier(klick!) ist eine Vielzahl unterschiedlicher Teilesätze zu finden. Mit diesen Teilesätzen wird auch eine Bauanleitung mitgeliefert.
Natürlich ist es hier(klick!) auch nach wie vor möglich ein individuelles fertiges Modell zu bestellen.
Wenn ein Fertigmodell umgesetzt wird, biete ich in der Regel auch, wenn die Teile ohnehin gefräst werden, für Selbstbauer an, einen Teilesatz mit zu produzieren. Dies ist dann je Modell meist ein einmaliges Angebot und beinhaltet keine Bauanleitung.
Eine Auswahl bisheriger Fahrzeugbauprojekte ist hier(klick!) zu finden.
Maßstäbliche Umsetzung
Alle Fahrzeuge sind exakt im Maßstab 1:22,5. Die meisten von ihnen nutzen das Gleis (Spurweite 45 mm), welches es von LGB oder Piko im Handel zu erwerben gibt.
Es entspricht im Vorbild der Meterspur, wie sie beispielsweise bei der Mannheimer Straßenbahn oder vielen Straßen- und Kleinbahnen Verwendung findet. Es trägt daher auch die Spurweitenbezeichnung IIm (m für Meterspur). Damit ist der Modellbahnmaßstab 1:22,5 (oder II oder G) der wohl einzige, bei dem sich die handelsüblichen Produkte „von der Stange“ an die Schmalspur halten.
Viele Modellbauer machen jedoch den Kompromiss und nutzen diese Spur aus Kompatibilitätsgründen auch für Fahrzeuge mit regelspurigem Vorbild.
Für mich ist das jedoch keine Option, daher setze ich für meinen eigenen Fuhrpark auf eine maßstäbliche Umsetzung der Spurweite und lege Fahrzeuge mit regelspurigen Vorbildern (z.B. Straßenbahn Berlin oder Frankfurt oder Vollbahnfahrzeuge der DB oder SNCF) auf die der 1435 mm-Spur entsprechenden 64 mm-Spur (Spur II) aus.
Die Regelspur ist jedoch im Maßstab 1:22,5 nach wie vor noch ein Nischenprodukt und wird nur von Kleinserienherstellern angeboten. Das Angebot wächst jedoch stetig und Händler/Hersteller wie Heyn oder Zenner bieten schon jetzt verfügbare und bezahlbare Gleis- und Weichensortimente für die Spur II an.
Anlagenteile für den Betrieb der Modelle
Neben Fahrzeugen biete ich natürlich auch dazugehörige Infrastruktur an, so beispielsweise Streckensegmente, Haltestellen oder Gebäude.
Einige der entstandenen Bauwerke können Sie hier(klick!) sehen.
Für den eigenen Bedarf entstand sowohl für den regelspurigen, als auch für den meterspurigen „Betriebsteil“ eine Straßenbahnstrecke. Da ich selbst lange über keine feste Aufbaumöglichkeit verfügte, sind diese meist nur zu Veranstaltungen in Betrieb und müssen sich daher für den „fliegenden Aufbau“ eignen.
Zwischenzeitlich konnte ich über diese Veranstaltungen viele gleichgesinnte Modellbauer sowohl aus der Rhein-Neckar-Region, als auch aus der ganzen Welt kennen lernen. Neben regionalen Veranstaltungen, wie der Modellbahnausstellung „Lok trifft Traktor“ in Mannheim fahren wir „Rhein-Neckar-Semmelbahner“ auch auf Ausstellungen, auf denen sich die Großbahn-Szene trifft.
Zu nennen wäre hier die Modellstraßenbahnschau „Kleine Bahn ganz groß“, die jährlich in wechselnden Städten stattfindet. Dort ist die große Gemeinschaftsanlage von IIm-Straßenbahnern aus ganz Deutschland ein Highlight. Einige Bilder dieser Veranstaltungen sind hier(klick) zu finden.
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